folgenden Blogeintrag hab ich schon vor über einer Woche geschrieben. Leider gab es erhebliche Probleme und konnte ihn nicht hochladen. Also mit ein bisschen Verspätung:
Zwei Wochen nach dem letzten Eintrag:
Zwei Wochen
später
Ich beginne
mal mit der Arbeit im Krankenhaus:
Die letzten
paar Male haben Judith und ich montags und donnerstags alleine arbeiten müssen.
Das lief erstaunlich gut jedoch machen uns unsere mangelnden Luo Kenntnisse
doch manchmal schwer zu schaffen. Einige Patienten verstehen kein Englisch und
dann müssen wir ab und zu doch mal jemanden zur Hilfe rufen.
Auffällig
ist auf jeden Fall das Durchschnittsalter der Schwangeren. Die meisten sind
nicht älter als 18. Letzte Woche war ein Mädchen mit ihrem Kind bei uns die
erst 16 war. Judith war unglaublich geschockt und kommentierte es nur mit „Das Leben
ist für die jetzt vorbei! Die hat jetzt wirklich kein Leben mehr. Die wird
jetzt immer mehr Kinder bekommen!“
Aus
europäischer Sicht wahrscheinlich nachvollziehbar. Hier ist das Normalität.
Meist sind die Mädchen sehr früh verheiratet, verlassen die Schule und gründen
eine große Familie. Eine Familie mit weniger als zwei Kindern ist hier sehr
selten zu finden.
Letzte Woche
hatten Judith und Ich dann das Glück das Ende einer Geburt mitterleben zu
können.
Das ganze
begann mit einer relativ grotesken Situation.
Das Mädchen,
das das Kind geboren hat kam zum allerersten Mal ins Krankenhaus um sich
untersuchen zu lassen. Ich hab mich schon sehr gewundert, denn nach dem
ausrechnen des Geburtsdatum sah ich, dass es bald schon so weit sein musste.
Plötzlich
fing das Mädchen dann zu schreien an und es war sehr deutlich, dass sie
unheimliche Schmerzen hatte. Ich bin dann schnell losgelaufen um eine
Krankenschwester zu holen, die das Mädchen untersuchen sollte. Währenddessen
ist dann die Fruchtblase des Mädchens geplatzt und sie wurde sofort in das
Zimmer gebracht in denen Entbindungen stattfinden. Einige Minuten später lief
dann ein Mann mit Gewehr ins Krankenhaus ein. Wir wurden sofort aufgeklärt: Das
Mädchen soll dieses Jahr die Schule beenden und musste sofort nach der Geburt
die für diesen Tag angesetzten Examen schreiben. Diese Tatsache bot Judith und
mir dann reichlich Diskussionsstoff.
Aber nicht
nur die Arbeit mit Schwangeren und Babys gehört jetzt zu meinen regelmäßigen Tätigkeiten
im Krankenhaus. Seit ein paar Wochen gehe ich auch dienstags ins Krankenhaus,
da an diesem Tag die HIV Patienten kommen um versorgt zu werden.
In einer
Pause fragte mich mein Kollege David ob ich nicht Lust hätte mal durchzuspielen
wie ein HIV Test gemacht wird. Kurzerhand haben wir dann beschlossen mit mir
einen Test zu machen. David behandelte mich dann wirklich wie einen Patienten
und testete mich wie er alle seine Patienten testet. Dazu gehört Psychologische
Betreuung und Aufklärung. Das war eine wirklich interessante Erfahrung die ich
machen durfte.
Mit David
werden Judith und ich im Laufe der zeit wohl mehr zu tun bekommen, da wir
beschlossen haben ein altes Projekt von vorherigen Freiwilligen wieder aufleben
zu lassen. Dabei handelt es sich um das besuchen von HIV Patienten, die zu
schwach sind ins Krankenhaus zu kommen um sich mit Medikamente versorgen zu
lassen.
In diesem
Zuge möchte ich nochmal um Spenden bitten. Die Spenden sollen nur den Sprit
finanzieren denn für ein Transportmittel ist bereits gesorgt. Um einfacher an
das Geld zu gelangen ist es sinnvoller die Spenden direkt auf mein Konto zu
überweisem. Dabei muss es sich nicht um große Beträge handeln.
Miriam Brüggen- Stapel
VR Bank Rhein- Sieg
KontoNr: 0110387016
Bankleitzahl: 370 695 20
Kommenden
Mittwoch werde ich dann ein Meeting mit David haben und die Bücher durchgehen
um herauszufinden welche Patienten Besuch benötigen. Ich gehe davon aus, dass
die ersten Besuche schon schnell stattfinden werden.
Unsere erste verschlug uns nach Uranga zu einer Kollegin vom Krankenhaus. Betty kochte für uns, zeigte uns ihren Compound und heimlich ihren Boyfriend. Sie ist wirklich eine coole Socke und wenn sie das Krankenhaus betritt hebt sich die Stimmung.
Tony & Betty
Bei Jaqueline zu Hause in Nyadorera wurden wir dann mit gutem Essen versorgt und mit tausenden von Bildern überschüttet. Während Jaqueline für uns gekocht hat, haben Judith und Ich ihre Kinder kennengelernt.
Auch unser Schreiner George hat uns kurzfristig zu einem Besuch eingeladen. Bei ihm ist immer was los und Judith und Ich verbringen unglaublich gerne Zeit mit seinen Kindern.
Nach einem kurzen Abstecher auf dem Parish um zu frühstücken sind wir dann weiter nach Rangala. Und es war nichts zu viel versprochen. Die Messe war riesig. Es waren unglaublich viele Menschen dort und die Stimmung großartig. Alle Menschen haben getanzt und gesungen. Danach wurden wir noch zum Essen ins Parish House von Rangala eingeladen und hatten die Ehre mit dem Weihbischof zu speisen, der uns sogar wiedererkannt hat.
Das erste Wochenende ging es nach Sega. Dort feierten wir in den Geburtstag von Vicky, einer Mitfreiwilligen rein. Es war schön wieder alle anderen Freiwilligen zu sehen und wir verbrachten einen unglaublich lustigen Abend zusammen. Ich muss ehrlich gesagt sagen, dass Vicky einen deutlich erfolgreicheren Geburtstag verbracht hat als ich. Ich erinnere gerne nochmal an die unglaublich tolle Matatufahrt an meinem Geburtstag.
Abends veranstalteten wir dann einen Mädelsabend mit frisch gemachten Cocktails und SisterAct.
Diesen
Sonntag sind wir dann zusammen mit einem Secondary Mädchen, Moreen, nach Udenda
um dort Affen zu gucken. Massie, auch eine Schülerin, hat sich uns dann
angeschlossen. Wir sind dann ein paar hundert Meter in den Busch marschiert und
haben wirklich ein paar Affen zu Gesicht bekommen!
Nächstes
Wochenende wollen wir dann mit allen Freiwilligen das Wochenende in Kisumu
verbringen.
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