Sonntag, 10. November 2013

Verspätung

Hallo ihr Lieben,
folgenden Blogeintrag hab ich schon vor über einer Woche geschrieben. Leider gab es erhebliche Probleme und konnte ihn nicht hochladen. Also mit ein bisschen Verspätung:
Zwei Wochen nach dem letzten Eintrag:



Zwei Wochen später

 
Es sind seit meinem letzten Blogeintrag doch wieder zwei Wochen vergangen. Was hab ich also in den letzten zwei Wochen erlebt?

Ich beginne mal mit der Arbeit im Krankenhaus:

Die letzten paar Male haben Judith und ich montags und donnerstags alleine arbeiten müssen. Das lief erstaunlich gut jedoch machen uns unsere mangelnden Luo Kenntnisse doch manchmal schwer zu schaffen. Einige Patienten verstehen kein Englisch und dann müssen wir ab und zu doch mal jemanden zur Hilfe rufen.

Auffällig ist auf jeden Fall das Durchschnittsalter der Schwangeren. Die meisten sind nicht älter als 18. Letzte Woche war ein Mädchen mit ihrem Kind bei uns die erst 16 war. Judith war unglaublich geschockt und kommentierte es nur mit „Das Leben ist für die jetzt vorbei! Die hat jetzt wirklich kein Leben mehr. Die wird jetzt immer mehr Kinder bekommen!“

Aus europäischer Sicht wahrscheinlich nachvollziehbar. Hier ist das Normalität. Meist sind die Mädchen sehr früh verheiratet, verlassen die Schule und gründen eine große Familie. Eine Familie mit weniger als zwei Kindern ist hier sehr selten zu finden.

Letzte Woche hatten Judith und Ich dann das Glück das Ende einer Geburt mitterleben zu können.

Das ganze begann mit einer relativ grotesken Situation.

Das Mädchen, das das Kind geboren hat kam zum allerersten Mal ins Krankenhaus um sich untersuchen zu lassen. Ich hab mich schon sehr gewundert, denn nach dem ausrechnen des Geburtsdatum sah ich, dass es bald schon so weit sein musste.

Plötzlich fing das Mädchen dann zu schreien an und es war sehr deutlich, dass sie unheimliche Schmerzen hatte. Ich bin dann schnell losgelaufen um eine Krankenschwester zu holen, die das Mädchen untersuchen sollte. Währenddessen ist dann die Fruchtblase des Mädchens geplatzt und sie wurde sofort in das Zimmer gebracht in denen Entbindungen stattfinden. Einige Minuten später lief dann ein Mann mit Gewehr ins Krankenhaus ein. Wir wurden sofort aufgeklärt: Das Mädchen soll dieses Jahr die Schule beenden und musste sofort nach der Geburt die für diesen Tag angesetzten Examen schreiben. Diese Tatsache bot Judith und mir dann reichlich Diskussionsstoff.

Aber nicht nur die Arbeit mit Schwangeren und Babys gehört jetzt zu meinen regelmäßigen Tätigkeiten im Krankenhaus. Seit ein paar Wochen gehe ich auch dienstags ins Krankenhaus, da an diesem Tag die HIV Patienten kommen um versorgt zu werden.

In einer Pause fragte mich mein Kollege David ob ich nicht Lust hätte mal durchzuspielen wie ein HIV Test gemacht wird. Kurzerhand haben wir dann beschlossen mit mir einen Test zu machen. David behandelte mich dann wirklich wie einen Patienten und testete mich wie er alle seine Patienten testet. Dazu gehört Psychologische Betreuung und Aufklärung. Das war eine wirklich interessante Erfahrung die ich machen durfte.

Mit David werden Judith und ich im Laufe der zeit wohl mehr zu tun bekommen, da wir beschlossen haben ein altes Projekt von vorherigen Freiwilligen wieder aufleben zu lassen. Dabei handelt es sich um das besuchen von HIV Patienten, die zu schwach sind ins Krankenhaus zu kommen um sich mit Medikamente versorgen zu lassen.

In diesem Zuge möchte ich nochmal um Spenden bitten. Die Spenden sollen nur den Sprit finanzieren denn für ein Transportmittel ist bereits gesorgt. Um einfacher an das Geld zu gelangen ist es sinnvoller die Spenden direkt auf mein Konto zu überweisem. Dabei muss es sich nicht um große Beträge handeln.
 
Miriam Brüggen- Stapel
VR Bank Rhein- Sieg
KontoNr: 0110387016
Bankleitzahl: 370 695 20

Kommenden Mittwoch werde ich dann ein Meeting mit David haben und die Bücher durchgehen um herauszufinden welche Patienten Besuch benötigen. Ich gehe davon aus, dass die ersten Besuche schon schnell stattfinden werden.

 
In den letzten zwei Wochen durften wir dann auch einige Einladungen von Freunden wahrnehmen.
Unsere erste verschlug uns nach Uranga zu einer Kollegin vom Krankenhaus. Betty kochte für uns, zeigte uns ihren Compound und heimlich ihren Boyfriend. Sie ist wirklich eine coole Socke und wenn sie das Krankenhaus betritt hebt sich die Stimmung.

Tony & Betty
 
Einige Tage später waren wir dann bei Jaqueline, die viel zeit im Kolping Haus auf unserem Parish Compound verbringt.
Bei Jaqueline zu Hause in Nyadorera wurden wir dann mit gutem Essen versorgt und mit tausenden von Bildern überschüttet. Während Jaqueline für uns gekocht hat, haben Judith und Ich ihre Kinder kennengelernt.
Auch unser Schreiner George hat uns kurzfristig zu einem Besuch eingeladen. Bei ihm ist immer was los und Judith und Ich verbringen unglaublich gerne Zeit mit seinen Kindern.

 
Es gibt aber auch Neuigkeiten bezüglich des Chicken Projekts. Mittlerweile sind nur noch fünf unserer Hühnchen am Leben. Mahde kam nämlich auf die großartige Idee eines von ihnen zu schlachten. Ich hatte dann die große Ehre das fetteste von allen auszusuchen. Mahde war ganz begeistert, wie füllig unsere Chicken mittlerweile sind und ich muss gestehen, dass dieses Huhn das Beste war, welches ich bisher hier gegessen habe.

 
An einem Tag haben wir den Father nach Rangala begleitet. Dort sollte eine riesige Messe mit dem Weihbischof stattfinden. Doch vorher haben wir noch einen Abstecher zu einer Primary School gemacht. Dort hat der Father für die Schüler eine Messe gehalten, die jetzt Examen schreiben werden. Für die Schüler dort waren Judith und Ich anscheinend sehr besonders mit unserer weißen Haut. Wir sind kaum aus dem Wagen gestiegen da liefen auch schon alle Kinder auf uns zu grüßten uns und wollten unsere Hände schütteln.
Nach einem kurzen Abstecher auf dem Parish um zu frühstücken sind wir dann weiter nach Rangala. Und es war nichts zu viel versprochen. Die Messe war riesig. Es waren unglaublich viele Menschen dort und die Stimmung großartig. Alle Menschen haben getanzt und gesungen. Danach wurden wir noch zum Essen ins Parish House von Rangala eingeladen und hatten die Ehre mit dem Weihbischof zu speisen, der uns sogar wiedererkannt hat.

 
 
Die Wochenenden haben wir dann jeweils auf anderen Parishen verbracht.
Das erste Wochenende ging es nach Sega. Dort feierten wir in den Geburtstag von Vicky, einer Mitfreiwilligen rein. Es war schön wieder alle anderen Freiwilligen zu sehen und wir verbrachten einen unglaublich lustigen Abend zusammen. Ich muss ehrlich gesagt sagen, dass Vicky einen deutlich erfolgreicheren Geburtstag verbracht hat als ich. Ich erinnere gerne nochmal an die unglaublich tolle Matatufahrt an meinem Geburtstag.

 
Das zweite Wochenende ging es dann nach Reru. Dort verbrachten wir unsere Zeit nur mit Steffie und Sarah auf dem unglaublich kleinen aber wunderschönen Parish Compound.

Abends veranstalteten wir dann einen Mädelsabend mit frisch gemachten Cocktails und SisterAct.


 
 
Diesen Sonntag sind wir dann zusammen mit einem Secondary Mädchen, Moreen, nach Udenda um dort Affen zu gucken. Massie, auch eine Schülerin, hat sich uns dann angeschlossen. Wir sind dann ein paar hundert Meter in den Busch marschiert und haben wirklich ein paar Affen zu Gesicht bekommen!

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Nächstes Wochenende wollen wir dann mit allen Freiwilligen das Wochenende in Kisumu verbringen.
 
 
 

 

 

 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen