Freitag, 29. November 2013

Kisumu, Arbeit, Freundschaften


Hallo ihr Lieben,
wie im letzten Blogeintrag angekündigt haben wir das letzte Wochenende in Kisumu verbracht.

Es war wirklich nett mal aus dem Busch rauszukommen und in die drittgrößte Stadt Kenias zu reisen.
In Kisumu waren wir dann erst mal groß einkaufen und gut Essen.
Das ständige kenianische Essen kann ich so langsam aber sicher nämlich nicht mehr sehen. Somit hat mir die Abwechslung wirklich gut getan.
Abends haben wir es uns dann in der Roof Top Bar mit einigen Flaschen Tusker (kenianisches Bier) gut gehen lassen.
Die Roof Top Bar wird von einem Holländer geführt, der es sich nicht hat nehmen lassen einige Minuten mit uns zu quatschen. In der Roof Top Bar sind wir dann auch einigen weiteren Freiwilligen aus Deutschland begegnet, da die Roof Top Bar als Treffpunkt für die Mzungus gilt.
Wie ließen es uns auch nicht nehmen in das kenianische Nachtleben einzutauchen und sind deshalb in einen kenianischen Club, das Signature, gegangen.
Die Stimmung in kenianischen Clubs ist super. Dennoch werden die Kenianer teilweise sehr aufdringlich. Doch wir konnten dem gut entgehen, da wir relativ viele Deutsche waren und uns gegenseitig von wackelnden Popos abschirmen konnten.

Links: Vicky, Julius, Nikolas und Ich im RoofTop
Rechts: Zu acht im TukTuk (Rekord aller Freiwilligen gebrochen!)


Am nächsten Tag bin ich mit Judith, Sarah und Steffi auf den Markt gegangen um Stoff für diese zu besorgen, da sich alle ein Kleid schneidern lassen wollten. Da ich noch ein bisschen Stoff bei der Schneiderin hatte, bei der ich mein Kleid hab machen lassen, bin ich dort nochmal hin um mir aus dem restlichen Stoff eine Hose und ein Oberteil schneidern zu lassen.
Die anderen haben dort auch ihre Körpermaße nehmen lassen und wir können schon bald unsere neuen Kleidungsstücke abholen fahren.
 
Ich möchte noch etwas zu Kisumu anmerken:
Ich habe Kisumu als zwei Welten erlebt. Es gibt die eine Welt der Reichen Inder, die mit ihrem Geld und Autos protzen wo und wie oft es nur geht.
Und dann gibt es noch die Welt der unglaublich armen Afrikaner, die nachts draußen auf der Straße schlafen und betteln müssen.
Nicht zu vergessen sind die Kinder, die tagsüber am Straßenrand sitzen, unglaublich schmutzig sind und ihren Klebstoff schnüffeln.
 
Nach dem schönen Wochenende in Kisumu ging es dann aber auch wieder zur Arbeit.
Ich merke, dass Judith und ich zunehmend selbständiger im Health Center agieren können.
Mittlerweile sind wir sogar dazu fähig, neue Patienten eigenständig aufzunehmen ohne andere Mitarbeiter um Hilfe anzubetteln.
Dennoch besteht oftmals das Problem, dass Judith und ich mit über 20 Patienten alleine gelassen werden, die dann über 2 Stunden auf ihre Impfungen warten müssen. Impfungen geben Judith und ich nämlich nicht. Ich war vor einen Tagen aber so genervt, dass ich die Nadel selbst in die Hand nehmen wollte um Impfungen auszuteilen.
Ich mit Hebbybytser
 
Wir haben das Problem beim Father angesprochen und er meinte, dass Kenia im Bezug auf Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit eine schlechte Kultur wäre.
Dies kriegt man hier tagtäglich zu spüren. Pünktlich komme ich schon lange nicht mehr um das lange Warten auf die Verabredung zu verkürzen.
Verspätungen von mind. 30min sind hier ganz normal und dürfen auch nicht übel genommen werden.
Die Zuverlässigkeit lässt manchmal auch zu wünschen übrig. Wir warten beispielsweise seit über einem Monat auf den restlichen Zaun um das Gehege unserer Hühner abzusichern.
Obwohl man die Zuständigen tagtäglich daran erinnert gilt hier das Motto „pole pole“ (langsam, langsam).
So langsam gewöhne ich mich aber an die Eigenarten und weiß damit umzugehen.
 
In der letzten Zeit sind Judith und Ich ein bisschen rumgekommen, in dem wir einige unserer Freunde in ihren Häusern besucht haben.
Ich war erstaunt in welch unterschiedlicher Lebensform einige von ihnen leben. Während die einen in Lehmhütten mit Grasdächern leben, hausen die anderen in Häusern aus Beton mit Fliesen und gemütlichen Sofas.
Doch egal wo man hinkommt. Man wird jedes mal unglaublich herzlich und gastfreundlich empfangen, sodass man sich sofort wie zu Hause fühlt.

 
Meine Girls und Ich

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen