Samstag, 17. August 2013

10.08- Afrika Festival

Am 10.08 besuchte ich mit einigen Teilnehmern des fid- Seminars das Afrika Festival in Köln.
Nikolas, ein Mitreisender nach Kenia, und ich packten die Situation beim Schopf und sprachen einige Afrikaner nach ihrer Herkunft an.
Von einem Afrikaner aus Tansania wurden wir in ein längeres Gespräch verwickelt und tauschten E-Mail Adressen aus um in Kontakt zu bleiben.
Während eines Gespräches mit einer Frau aus Nairobi wurden Nikolas und mir die Gastfreundlichkeit der Afrikaner so richtig bewusst. 
Die Frau lud uns ein sie besuchen zu kommen und auch mit ihr tauschten wir Kontaktadressen aus um in Kontakt zu bleiben und sie bei möglichen Fragen oder Problemen zu Rate zu ziehen.
Neben netten Menschen lernten wir auch afrikanisches Essen und Musik kennen.
Besonders die Hefeteigbällchen mit Kokosnuss waren ein beliebter Snack bei uns fid- Teilnehmern.
Nach diesem Festival bin ich jetzt auch stolze Besitzerin zwei Afrikanischer Hosen, die ich in Kenia auf ihre Tauglichkeit testen werde.

Hier noch ein paar Eindrücke:

Der Stand der netten Frau aus Nairobi


Die Hefeteigbällchen


Nikolas und Ich

fid- Seminar

Hallo ihr Lieben,
ich bin gestern von meinem 10- tägigen Vorbereitungsseminar zurückgekommen. 
Das Seminar fand in Köln- Deutz in den Räumen des AEGH statt.
Insgesamt waren wir 27 Teilnehmer, die in über zehn verschiedene Länder reisen.
Für mich war die Anreise ein Klacks, doch die anderen Teilnehmer kamen aus ganz Deutschland und hatten dadurch eine längere Anreise als ich.
Ich bin also von Spich nach Köln Deutz gefahren und habe mich dort mit Sarah, einer Freiwilligen, die ebenfalls mit mir nach Kenia reist, getroffen und bin dann mit ihr zusammen den restlichen Fußweg gegangen. Während dem Gespräch mit Sarah wurde mir klar, dass ich nicht genau wusste, wie wir in 10 Tagen Vorbereitungsseminar auf ein Jahr in Kenia vorbereitet werden sollten.

Tag 1:
Nachdem Sarah und ich angekommen waren, trafen wir schon ein paar andere Teilnehmer und wurden auf unsere Zimmer verteilt.
Als die Zimmer bezogen waren begannen wir mit einer Kennlernrunde, in der sich jeder vorstellen sollte woher er kommt und wohin ihn das nächste Jahr verschlägt.
Insgesamt gehen die 27 Teilnehmer in 12 verschiedene Länder, womit mir bewusst wurde, dass dies kein Länderspezifisches Seminar werden kann.



Tag 2:
Meine Vermutung eines Seminars, welches nicht Länderspezifisch ist bewahrheitete sich mit der gemeinsamen Erstellung eines Seminarplans.
Wir erstellen eine Themensammlung, von Dingen die uns noch bewegten und die wir für uns noch geklärt haben wollten.
Aus diesen Themen entstand dann ein bunt gemixter Plan mit verschiedenen Referenten.
Nach dieser langatmigen Prozedur blieb uns dann noch Zeit Fotos und Filme zu schauen von Freiwilligen, die bereits schon mal im Ausland (Afrika & Ecuador) gewesen sind.

Tag 3:
Das Thema des dritten Tages war der "Lebensfluss". Unsere Aufgabe war es sich mit unserem Leben auseinanderzusetzen. Wir wurden in Kleingruppen eingeteilt und hatten den Vormittag Zeit unser Leben auf ein Plakat zu bringen. Am Nachmittag erzählten wir dann in unsere Kleingruppe die Dinge, die uns in unserem Leben geprägt haben, wichtige Menschen und Erlebnisse.
Nach dieser Einheit kannte ich dann sechs Lebensgeschichten mehr und hatte die Möglichkeit meine Mitteilnehmer richtig kennen zulernen. 

Tag 4/5:
Am Samstag und Sonntag bekamen wir Besuch von unserem Referenten Max Engl.
Dieser brachte uns das Thema Interkulturelle Kommunikation näher, welches meines Erachtens ein sehr interessantes und wichtiges Thema ist. 

Ich bin mir sehr sicher, dass ich viel von dem mitnehmen konnte, was Max uns erzählt hat und hoffe, dass mir das Gelernte im Umgang mit den Kenianern helfen kann.
Am Sonntagabend durften wir uns dann noch einen Rückkehrerbericht von einem Freiwilligen, der ein Jahr in Bolivien verbracht hat, anhören. 
Wir durften ihm alle Fragen stellen, die uns auf dem Herzen lagen und hatten so die Möglichkeit Eindrücke von jemandem geschildert zu bekommen, der das Erlebnis eines FSJ im Ausland schon gemacht hat.

Tag 6:
Am Montag hatten einige von uns den Vormittag frei. Dies haben ich und zwei weitere Teilnehmer genutzt und sind in die Innenstadt nach Köln gefahren. Dort angekommen sind wir in den Globetrotter und haben voller Vorfreude auf unser Auslandsjahr in Reiseführern und Landkarten geblättert.
Nachmittags sind wir dann ein Kölner Projekt besuchen gegangen, welches sich ANYWAY nennnt.
Das ANYWAY ist ein Jugendzentrum für schwule und lesbische Jugendliche. Die Aufgabe der Mitarbeiter ist die HIV/Aids Prävention für schwule Jugendliche, die Moderation des Coming- In- Day, die Leitung der Online Beratung anyway4u und dienen als Berater für Coming outs und Erstgespräche für neue Besucher.
Ein Mitarbeiter hatte für uns eine PowerPointPräsentation vorbereitet und nach dieser durften wir ihn dann mit Fragen bombadieren.
Wohl eines der interessantesten Projekte des ANYWAY ist die Webshow "Julian- junge liebe anders", die von Besuchern des ANYWAYs ins Leben gerufen worden ist. Die Jugendlichen schreiben eigene Drehbücher, sind die Darsteller der Webshow und arbeiten hinter der Kamera.


Tag 7:
An diesem Tag hatten wir das Thema "Begegnung mit Armut". Unser Referent war Bernd Kuhl und teilte das Thema in zwei Teilblöcke auf. 
In dem ersten Teil ging es um Armut in Deutschland, beispielsweise die Vermögensverteilung.
Im zweiten Teil beschäftigen wir uns mit der Armut in Entwicklungsländer. Zum Einstieg in den zweiten Teilblock sollten wir Fragen aufschreiben, die uns beschäftigen und die wir geklärt haben wollen.
Seinen Vortrag machte Bernd Kuhl mit vielen Bildern und eigenen Erfahrungsberichten unglaublich anschaulich.
Durch die Bilder von Kriminalität aufgrund von Armut und toten Kindern, die an Hunger gestorben sind wurde der Vortrag vor allem für mich sehr beklemmend und emotional. 
Aufgrund seiner Erfahrungsberichte aus Brasilien und seine Fehler und Fettnäpfchen, die er in Projekten begangen hat wurde Bernd Kuhl für mich der authentischste aller Referenten, die wir kennen lernen durften. 



Tag 8:
Zu Tagesbeginn wurden in Kleingruppen die Themen Tod, Krisenbewältigung und Drogen besprochen.
Ich war in der Gruppe mit dem Thema Tod. Wir beschäftigen uns mit dem Thema Abschied, wenn dieser für immer sein kann, über Tod im Ausland und über die Frage "Wie kann ich Anteil nehmen?"
Nach diesem wirklich bedrückendem Thema bekamen wir Besuch von Rachel Eltrop. Diese klärte uns über das Thema Sicherheit in der Zusammenarbeit auf und machte uns deutlich, dass die Basis unserer Sicherheit unsere Vertrauensperson im Ausland ist.
Danach kam dann noch ein Tropenmediziner, der mit uns wichtige Themen wie Impfungen, Krankheiten und Hygiene besprach.
Dieser Besuch war für mich nochmal interessant und hat mir verdeutlicht, dass Kenia DAS Land mit den meisten Krankheiten auf der Welt ist :D. 

9 Tag:
Am vorletzten Tag hatten wir das Thema "Mein Wirken und Leben im Gastland". 
Wir teilten uns wieder in Kleingruppen auf und bearbeiteten das Thema mit einer ähnlichen Arbeitsweise wie bei dem Lebensfluss.
Wir machten uns viele Gedanken um Sorgen und Ängste und Dinge, die man noch zu erledigen hat und stellte in diesem Zuge noch einmal sein Projekt in der Kleingruppe vor.
Nach diesem Tag ist mir zum allerersten Mal wirklich bewusst geworden, dass ich in zwei Wochen wirklich für ein Jahr nicht mehr in Deutschland sein werde und konnte zum ersten Mal meine Ängste und Sorgen an mich heran lassen, die mir vorher nie so bewusst gewesen waren.



10 Tag:
Am letzten Tag reflektierten wir die vergangenen Tage und gaben eine Rückmeldung an das Team, welches uns während des Seminars als Begleiter gedient hatte.
Danach kam dann die Verabschiedung der Leute, die man in den 10 Tagen furchtbar lieb gewonnen hat.
Dies war ein  ganz komisches Gefühl, da man das Gefühl hatte, die Leute schon ewig zu kennen.

Das Seminar hat mir unglaublich viel gebracht. Ich bin mit wenig Erwartungen angereist und komme mit tollen Erfahrungen und ganz viel Tatendrang nach Hause.
Was mich wirklich sehr froh gemacht hat, ist die Tatsache, dass ich zwei meiner Mitreisenden, die mit mir ein Jahr in Kenia verbringen näher kennen lernen durfte und mich nun richtig freue die beiden öfters mal besuchen zu fahren.
Den anderen wünsche ich ein ganz tolles und erfahrungsreiches Jahr und hoffe, dass ich ein paar auf dem Rückkehrerseminar wieder treffen kann.


Ich mit Nikolas und Sarah, die mit mir zusammen nach Kenia reisen