Dienstag, 25. März 2014

Zweiter Zwischenbericht


Zweiter Zwischenbericht

 

Nach sechs Monaten wird es Zeit für den zweiten Bericht.

Die letzten Monate nach dem letzten Bericht sind wie im Flug vergangen. Inzwischen haben sich Freundschaften vertieft und Projekte weiterentwickelt.

Im Zwischenseminar, welches im Januar stattfand konnten wir uns mit anderen Freiwilligen genau über diese Dinge austauschen. Nach dem darauffolgendem Urlaub in Sansibar konnte man dann ganz frisch zurück ins Projekt starten.

Ich hab das Seminar genutzt um mir klar zu werden, welche Projekte mir hier wichtig geworden sind beziehungsweise was mir noch wichtig ist zu beginnen.

Nach dem Seminar habe ich dann gemeinsam mit Judith und drei Kollegen vom Krankenhaus ein Projekt mit dem Namen UDDT/CD- Project ( Uranga Division Defaulter Tracing & Community Development Project) gegründet. Dreimal die Woche geht es darum in die Villages um die Menschen aufzusuchen, die nicht für ihre HIV Medikamente ins Krankenhaus gekommen sind. Leider finden wir diese nur selten. Einige sind umgezogen oder verstorben.

Um unerkannt zu bleiben bzw. den HIV Status unserer Patienten nicht preiszugeben, haben wir gleichzeitig begonnen Tür zu Tür Testing zu machen.

Den ersten Monat haben wir erfolgreich abgeschlossen und sogar ein eigenes Bankkonto für dieses Projekt eröffnet.

Vor ein paar Tagen habe ich ein Bananenprojekt angefangen. In den nächsten Wochen möchte ich insgesamt fünfzig Bananenbäume gepflanzt haben. Dafür muss ich aber zunächst einiges an Kuhscheiße zu der Parishfarm transportieren und danach geht es ans Löcher buddeln. Dazu muss ich mir einiges an Unterstützung suchen, denn durch die Trockenzeit ist der Boden unglaublich hart geworden.

Neben diesen zwei Projekten habe ich noch ein drittes Projekt in Aussicht. Den Childrens Club. In diesem Projekt geht es darum HIV positive Kinder einmal monatlich zusammen zu bringen und mit diesen über ihre Herausforderungen und Erlebnisse zu reden und nebenbei ein  bisschen mit den Kindern zu spielen. Der Childrens Club wird ein großer Teil unseres Rehabilitation Projekts sein, welches auch das versorgen on Secondary Schools mit Sanitary Towels beinhaltet. Viele Mädchen kommen aufgrund ihrer Periode nämlich nicht in die Schule, da sie sich keine Sanitary Towels leisten können.

Natürlich finde ich noch regelmäßig Zeit arbeiten zu gehen. Montags und donnerstags arbeite ich vormittags im MCH. Dort mache ich die Records der Kinder und Mütter und halte fest welche Impfungen und Medikamente die Kinder bzw Mütter bekommen.

Eine Kollegin hat mir vor einigen Wochen beigebracht wie ich impfe, sodass ich gelegentlich auch die ein oder andere Impfung ausgeben kann.

Die restlichen Tage verbringe ich entweder im Kindergarten oder mache die Arbeit, die im Krankenhaus noch anfällt.

Am Ende des Monats stehen die Monatsberichte an, die ich mittlerweile für das Labor, für MCH und für das HIV Counselling und Testing ausstelle.

Donnerstags und Freitags gebe ich nach wie vor Deutschunterricht in Form I und Form II. Langsam beginnen die Schüler sogar zu verstehen was wir ihnen beibringen und es ist dann doch schön wenn dich einige auf der Straße auf Deutsch begrüßen.

In der freien Zeit gehe ich meine Freunde, die mittlerweile wirklich sehr gute geworden sind, besuchen oder treffe mich mit den anderen Freiwilligen in Kisumu oder in einer der Parishes.

Leider findet sich nicht so viel Zeit zum reisen, da ich durch die Arbeit und die Projekte schon relativ viel unterwegs bin.

Dazu kommt, dass ich nach Sansibar schwer krank wurde und ich leider immer noch nicht ganz gesund bin. Deshalb muss ich die nächsten Tage nach Kisumu und mich einem medical check up unterziehen, da mich das durchgehende krank sein mittlerweile belastet.

Insgesamt kann ich aber sagen, dass ich angekommen bin. Ich habe mir ein Leben aufgebaut, Freunde gefunden und eine Arbeit die mir unheimlich viel Spaß macht. Natürlich denkt man ab und zu mal an zu Hause aber das richtige Heimweh ist bisher ausgeblieben. Der tägliche Kontakt zur Familie und zu den Freunden in Deutschland hilft dabei natürlich auch ein wenig.

Die vergangene Zeit kommt mir nicht wie ein halbes Jahr vor und ich hoffe das die restliche Zeit nicht so schnell vergeht, da ich noch so lange wie möglich hier bleiben möchte.

 

 

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